Rumänisch
Limba română
Limba română
rund 24 Millionen (Rumänien und Moldawien)
Rumänien, Moldawien (Transnistrien), EU
Serbien, Ungarn
Italien, Spanien, USA, Vereinigtes Königreich, Kanada, Österreich, Frankreich, Belgien, Portugal, Zypern, Australien, Irland
Der Begriff Rumänisch wird manchmal auch in weiterem Sinn gebraucht, der vier Sprachen oder Dialekte zusammenfasst: Dako-Rumänisch, Aromanisch, Megleno-Rumänisch, und Istro-Rumänisch. Diese vier Sprachen, deren gegenseitige Verständlichkeit schwierig ist, stammen von den unterschiedlichen romanischen Dialekten ab, die sowohl nördlich als auch südlich der Donau gesprochen wurden, bevor sich die slawonischen Stämme südlich der Donau ansiedelten. Diese vier sind auch bekannt als die ostromanischen Sprachen. Wenn man den Begriff Rumänisch in diesem weiteren Sinn gebraucht, dann wird der Begriff Dako-Rumänisch für das eigentliche Rumänisch verwendet.
Rumänisch stammt von dem Vulgärlatein ab, das in Dakien während der frühen Jahrhunderte nach Christus angenommen wurde. Die Geschichte des östlichen Romanisch zwischen dem 3. Jahrhundert und der Entwicklung des Protorumänisch im 10 Jahrhundert, als das Gebiet unter Einfluss des Byzantinischen Reiches geriet, ist unbekannt.
Das Rumänische blieb während des Mittelalters undokumentiert und tritt erst im frühen 16. Jahrhundert in die geschichtliche Überlieferung ein.
Das älteste erhaltene Dokument, das auf Rumänisch geschrieben wurde, ist Neacșus Brief (1521), geschrieben in kyrillischer Schrift. Der Gebrauch der kyrillischen Schrift dauerte (neben der lateinischen Schrift her) bis 1860 an, als die rumänische Orthographie in lateinischer Schrift offiziell eingeführt wurde.
Die Vorstellung, dass Moldawisch eine von Rumänisch unabhängige Sprache sei, wurde in der Moldawischen Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik (errichtet 1924) stark gefördert. Das schloss den Gebrauch der kyrillischen Schrift für das Schreiben der Sprache ein. 1932 wurde die Schrift offiziell zum lateinischen Schriftsystem geändert, und die Orthographie sollte mit dem Standard-Rumänischen identisch sein. Der Trend wurde im Jahr 1938 wieder umgekehrt, als die kyrillische Schrift wieder zur offiziellen Schrift erklärt wurde. Das dauerte nach 1940 in der Moldawischen Sozialistischen Sowjetrepublik an (die Bessarabien einschloss, das 1940 Rumänien weggenommen und annektiert wurde) bis 1989, als die lateinische Schrift (wiederum identisch mit dem Rumänischen) für offiziell erklärt wurde. 1991 wurde der Name der Republik geändert von Republica Sovietică Socialistă Moldovenească (Moldawische Sozialistische Sowjetrepublik) zu Republica Moldova (Republik Moldava); dies ist der Grund für den Doppelnamen Moldava/Moldawien in vielen Sprachen.
Die abgespaltene Region Transnistrien verwendet weiter das kyrillische Alphabet und nennt die Sprache Moldawisch.
Der Buchstabe â wird ausschließlich mitten in Wörtern gebraucht; seine Großbuchstaben-Version erscheint nur in Versalien-Inschriften.
Die Buchstaben î und â sind phonetisch und funktional identisch. Die Anwesenheit beider Buchstaben hat historische Gründe und geht auf den lateinischen Ursprung der Sprache zurück.
A Б В Г Д Е Ж Ӂ З И Й К Л М Н О П Р С Т У Ф Х Ц Ч Ш Ы Ь Э Ю Я
а б в г д е ж ӂ з и й к л м н о п р с т у ф х ц ч ш ы ь э ю я
Rumänisch ist die einzige romanische Sprache, in der der bestimmte Artikel enklitisch ist: das heißt, er wird an das Ende des Substantivs angehängt (wie in Skandinavisch, Bulgarisch, Mazedonisch), statt vorne zu stehen (proklitisch). Sie wurden, wie in anderen romanischen Sprachen, aus den lateinischen Demonstrativpronomen gebildet.
Rumänische Substantive werden nach drei Geschlechtern kategorisiert, Maskulinum, Femininum, Neutrum. Sächliche Substantive verhalten sich im Singular wie maskuline Substantive, und im Plural wie feminine Substantive. Dies ist anders als in Latein, wo Neutrum-Substantive eine separate Gruppe bildeten.
Substantive, die in ihrer Grundform (Singular, Nominativ, kein Artikel) auf einen Konsonanten oder auf den Vokal/Halbvokal -u enden, sind meistens männlich oder sächlich; wenn sie auf -ă or -a enden, sind sie gewöhnlich weiblich.
Männlich | Femininum | Neutrum |
---|---|---|
om
Mann
|
bunică
Großmutter
|
drum
Straße
|
bou
Ochse
|
carte
Buch
|
cadou
Geschenk
|
copac
Baum
|
cafea
Kaffee
|
exemplu
Beispiel
|
Rumänisch hat vom Lateinischen fünf Fälle geerbt: Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ und Vokativ. Morphologisch sind Nominativ und Akkusativ bei Hauptwörtern identisch; auf ähnliche Weise teilen auch Genitiv und Dativ die gleiche Form (diese Paare unterscheiden sich aber im Personalpronomen). Der Vokativ ist normalerweise auf Substantive beschränkt, die Personen oder Dinge bezeichnen, auf die man sich häufig direkt bezieht; es gibt eine moderne Tendenz, statt dessen den Nominativ zu verwenden.
Singular | Plural | |
---|---|---|
Nominativ Akkusativ |
Männlich | |
băiatul
Junge
|
băieții | |
Femininum | ||
mama
Mutter
|
mamele | |
Neutrum | ||
oul
Ei
|
ouăle | |
Genitiv Dativ |
Männlich | |
băiatului | băieților | |
Femininum | ||
mamei | mamelor | |
Neutrum | ||
oului | ouălor |
Singular | Plural | |
---|---|---|
Nominativ Akkusativ |
Männlich | |
băiat | băieți | |
Femininum | ||
mamă | mame | |
Neutrum | ||
ou | ouă | |
Genitiv Dativ |
Männlich | |
băiat | băieți | |
Femininum | ||
mame | mame | |
Neutrum | ||
ou | ouă |
Singular | Plural | |
---|---|---|
Vokativ | Männlich | |
băiatule/băiete | băieților | |
Femininum | ||
mamo | mamelor | |
Neutrum | ||
oule | ouălor |
Die Varietäten des Rumänischen kann man vorwiegend durch phonetische Unterschiede auseinanderhalten. Die Rumänen selbst sprechen von den Unterschieden als Akzente oder Sprechweisen.
Die rumänischen Dialekte werden zu zwei Haupttypen zusammengefasst, die südlichen und die nördlichen: